Deutschland wird zu Recht als das Land der Steuerzahler betitelt. Spötter würden sagen, dass in der Bundesrepublik nichts steuerfrei ist, außer vielleicht der Luft zum atmen – ganz so sieht es zwar nicht aus, aber es ist durchaus eine Tatsache, dass das deutsche Steuerrecht vielschichtig ist und zahlreiche Steuern in unserem Alltag und unserem Berufsleben eine wichtige Rolle spielen.
Das beginnt bereits bei unserem Auto – wir müssen Kfz Steuer entrichten, sofern das Fahrzeug für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist. Die Höhe der Pkw Steuer in Deutschland ist ja nach Fahrzeug unterschiedlich hoch und orientiert sich an drei verschiedenen Faktoren: dem Hubraum (ccm), dem Co2 Ausstoß und dem zugelassenen Gesamtgewicht des Fahrzeuges. Die Kfz-Steuer ist obligatorisch für jeden Fahrzeughalter, allerdings gibt es auch die Möglichkeit, sich von dieser Steuer befreien zu lassen, sofern eine Behinderung vorliegt, die die Bewegungsfreiheit stark einschränkt, der Betroffene aber zwingend mobil sein muss.
In Bevölkerungskreise aufgrund der Erhöhung derselben recht bekannt ist die Mehrwertsteuer, die korrekt eigentlich Umsatzsteuer genannt wird. Sie entfällt auf Waren und Dienstleistungen und wird vom Verbraucher an das Unternehmen gezahlt, das die Umsatzsteuer wiederum an das Finanzamt weitergibt. Man unterscheidet zwei Steuersätze bei der Umsatzsteuer: den ermäßigten Steuersatz von 7%, der auf Lebensmittel und Tiernahrung, Fahrkarten, Zeitschriften und Bücher angerechnet wird, und den normalen Mehrwertsteuersatz von 19%.
Es gibt aber auch die etwas unbekannteren Steuern, wie zum Beispiel die Versicherungssteuer, die jeder Bürger an den Staat entrichtet, wenn er einen Versicherungsvertrag abschließt. Ausnahmen stellen die private Krankenversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Arbeitslosenversicherung und diverse Lebensversicherungen dar. Der jeweilige Steuersatz orientiert sich an der Höhe der Versicherungsbeiträge und wird je nach Versicherungsart unterschiedlich angesetzt, entsprechend kann er zwischen mindestens 3,8% und maximal 19% liegen.
Allseits bekannt dürfte die Einkommensteuer sein, die jeder Bürger bezahlen muss, sofern ein Einkommen von über 7.664 Euro im Steuerjahr erwirtschaftet wurde, Personen, die mit ihrem Einkommen unter dieser Grenze liegen, sind von der Einkommensteuer befreit. Je höher die Einnahmen sind, wobei diese natürlich auch wiederum durch Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen gesenkt werden können, desto höher liegt auch der Einkommensteuersatz.
Ein Begriff, wenn auch kein positiv belegter, sollte vielen Bürgern auch die Mineralölsteuer bzw. die Energiesteuer sein, die beim Kauf von Brennstoffen anfällt. Die Stromsteuer schmälert ebenso die Geldbeutel der Verbraucher und wird direkt in den Strompreis mit eingerechnet – befreit ist von ihr nur, wer ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verwendet.