- Steuerncheck.net - https://www.steuerncheck.net -

Steuerberater Fernkurs

Vorweg: Man kann nur auf einem Weg Steuerberater werden und dieser ist die Steuerberaterprüfung durch die zuständige Kammer – es werden jedoch für diese Prüfung, die insgesamt nur 3 mal angetreten werden kann, diverse Vorbereitungskurse zur Steuerberaterprüfung angeboten, die unter der Bezeichnung „Steuerberaterkurs“ rangieren.

Diese Vorbereitungskurse können nicht nur ortsgebunden, wie beispielsweise Ganztagskurse und -seminare, Wochenendkurse oder Abendkurse, sondern auch an Fernschulen genutzt werden. Was die Art des vermittelten Unterrichtsstoffes betrifft, so gibt es keine deutlichen Unterschiede bei einem Steuerberater Fernkurs oder Ganztagskurs, jedoch bei der Art der Vermittlung der Lerninhalte und der Überprüfung dieser, um festzustellen, was letztendlich beherrscht wird.

Ein Fernkurs für Steuerberater bietet diverse Vorteile und Nachteile, die jedoch stets individuell ausfallen. So haben Fernkurse und Fernschulen für Steuerberater oft den Ruf, dass diese qualitativ schlechter seien, länger dauern aber dafür auch günstiger sind, was jedoch nur eingeschränkt richtig ist.

Dauer: Ein Steuerberater Fernkurs kann länger dauern als ein ganztätiger Vollkurs (ca. 2 – 3 Monate), Wochenendkurs (12 – 16 Monate), muss er aber nicht: Denn bei einem Fernkurs werden die Lernunterlagen und Fachliteratur in der Regel nicht auf einen Schlag, sondern etappenweise versendet. Das heißt: Je schneller man die Lerninhalte und Prüfungsaufgaben, meist in Form von zuhause zu erledigenden Arbeiten, schafft, desto schneller wird auch der Kurs abgeschlossen.

Realistisch gesehen dauert ein Fernkurs aber in der Praxis länger oder erreicht den Umfang eines Wochenendkurses oder Abendkurses, da man Fragen und Probleme größtenteils selbst erörtern muss, was ein größeres Zeitfenster einnimmt, als bei einer direkten Klärung einer Rückfrage bei einer Unterrichtskraft oder Seminarleiter.

Kosten: Ein Fernkurs zum Steuerberater kann, aber muss nicht günstiger sein als ortsgebundene Kurse. Entscheidend wie teuer es wird ist letztendlich immer, was über das reine Angebot an Lernstoff, Prüfungsfragen, Prüfungsschwerpunkten und -themen, sowie Testklausuren (mit Lösungshilfen) hinaus angeboten wird.

Fernkurse, die lediglich Fachliteratur und den Lernstoff sowie Aufgaben zur Verfügung stellen fallen meist sehr günstig aus – hier ist mit Preisen von 500 – 700 Euro zu rechnen. Jedoch fehlt hier meist ein Ansprechpartner, der Fragen erörtern kann, eine umfassende Prüfung der Aufgaben sowie mögliche Testprüfungen vor Ort zur Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung.

Sehr gute Angebote bei einem Steuerberaterfernkurs bieten über das Basispaket hinaus:
– mehrere Präsenzklausuren (vor Ort),
– simulierte schriftliche Steuerberaterprüfung (vor Ort),
– Bearbeitung und Benotung von Hausarbeiten,
– Ansprechpartner für Rückfragen und Probleme,
letzteres meist in Form einer virtuellen Plattform im Internet, auf welcher sich sowohl Teilnehmer und Lehrer als auch Teilnehmer mit anderen Teilnehmer über Probleme und offene Fragen austauschen können.

Die Fachkomponente sollte hierbei nicht unterschätzt werden, da sich gerade bei einem reinen Selbststudium ohne Bewertung und Hilfestellung von außen schnell typische Fehler und Denkfehler einschleichen, die nicht bemerkt werden, aber in der schriftlichen Prüfung zum Steuerberater der Kammern verhängnisvoll sind.

Es gilt: Je umfangreicher das Angebot ist, desto teurer ist auch ein Fernkurs – Ein Steuerberater Fernkurs, der die oben geschilderten Punkte anbietet, rangiert von den Kosten her auf einem Niveau mit einem Vollkurs vor Ort zzgl. der Fahrtkosten zu den Prüfungen vor Ort: Preise von bis zu 3.000 – 4.000 Euro sind durchaus üblich.

Ein Steuerberater Fernkurs mit einer simulierten Testprüfung und Präsenzklausuren ist jedoch grundsätzlich besser zu bewerten, da zwischen der Prüfungssituation zuhause und unter reellem Zeitdruck in einem unbekannten Raum praktisch doch ein deutlicher Unterschied besteht.

Qualität: Auch wenn Fernkurse in einem schlechten Ruf stehen, einen schlechteren Lernerfolg als ortsgebundene Kurse zu bieten, so ist dies was das Angebot der Lerninhalte betrifft, nicht der Fall – die Inhalte und die Art des Lernstoffes entspricht weitestgehend dem, der in einem ganztägigen Kurs oder Wochenendkurs / Abendkurs vermittelt wird.

Jedoch ist bei einem Fernkurs / Fernlehrgang die individuelle Leistung des Teilnehmers entscheidender als bei Kursen vor Ort – wer Probleme mit einem unabhängigen, selbständigen Arbeiten unter eigener Kontrolle hat und wem es schwerfällt, Problemstellungen und Fragen eigenständig zu erörtern und sich Lernziele selbst zu erarbeiten, dem ist von einem Steuerberater Fernkurs abzuraten. Letztendlich hängt der Umfang des Erfolgs, und damit auch die Qualität, bei einem Fernkurs stärker vom Teilnehmer und dessen Lernwillen ab, als bei anderen Kursangeboten.